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Anaconda

28/11/2011

Man kann nicht behaupten, dass ich momentan einem Ziel entgegenstrebe, aber sollte sich das im Laufe der nächsten Tage ändern, werde ich eventuell den glorreichen Tod durch Kohlenhydrate anvisieren.
Alles und jeder verliert noch den letzten Rest an Bedeutung, anstatt sich zu meinem Amusement ordentlich darin festzubeißen.

Die Zeitung kann ich nicht mehr lesen, weil die Nachrichten nicht zu mir durchdringen, sondern nur mit einem unauffälligen, dumpfen Geräusch gegen meine Schädelwand prallen. Lesen — überhaupt eine müßige Tätigkeit, zu der ich mich nicht durchringen kann. Ich verstehe einfach nicht, wozu. Es würde mich ohnehin nur traurig machen, und ich weigere mich, Traurigkeit zu empfinden.
Und dann diese Menschen, die ich irgendwann mal auf der Straße getroffen habe und die nun überzeugt sind, ein Anrecht auf mich und meine Zeit zu haben! Sie tun, als sei es ihnen nicht bewusst, aber auf meinen Nerven Herumtrampeln und Dreck machen ist ihr einziger Verdienst.

Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, heute das Haus zu verlassen. Wenn ich mir das einmal erlaube, werde ich nie wieder nach draußen gehen — das weiß ich und das ist auch wirklich das Einzige, was dagegen spricht.
Und ehrlich gesagt würde es vermutlich niemand bemerken, das macht es natürlich verlockend. Eine bessere Voraussetzung, Eremitin zu werden, gibt es doch gar nicht.
Die Zeit dümpelt so vor sich hin, das heißt, eigentlich rast sie, ich habe nur aufgehört, mich darum zu kümmern. Ich habe Kaffee und vielleicht noch Weed oder Wodka und ich habe ein Bett und Fakt ist, dass es mit der Zeit immer schwerer wird, Gründe zum Weiterleben zu finden.

 

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  1. 28/11/2011 13:55

    Seltsam, dass manch Vettel, nach dem nun wirklich niemand mehr verlangt, sich mit Knochenhänden ans Leben klammert, während viele Mädels ihr Frischfleisch achtlos dahinfahren lassen. Muss es denn immer das ganz grosse Programm sein? Als Eremit in meiner Singlebutze war es mir damals bereits Freude genug, bis zu 3x täglich ungestört masturbieren zu können. 

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